Weaning/Beatmungsentwöhnung
Zertifiziertes Weaning-Zentrum des RBK Lungenzentrums
Weaning (engl. Entwöhnung) bezeichnet die Phase, in der ein Patient, der – z. B. wegen einer schweren Lungenerkrankung – beatmet werden musste, wieder selbstständig zu atmen beginnen kann, also ohne maschinelle Unterstützung.
Die Beatmungsentwöhnung, wie Weaning ebenfalls genannt wird, findet nach einer längeren Zeit der maschinellen Beatmung in der Klinik statt. Nach einer nur kurzen Beatmung, etwa während eines operativen Eingriffs, kann die Rückkehr zum eigenen Atmen in der Regel problemlos und schnell erfolgen. Nach einer Langzeitbeatmung (länger als eine Woche) jedoch stellt die Beatmungsentwöhnung Patienten, Angehörige und das betreuende Personal vor große Herausforderungen. Der Patient hat zwar die akute Erkrankung überwunden, bleibt aber weiter vom Beatmungsgerät abhängig, da eine dauerhafte Spontanatmung aufgrund einer Schwäche der Atemmuskulatur noch nicht möglich ist. Es kann im Einzelfall mehrere Wochen dauern, bis die Atemarbeit wieder vollständig selbst übernommen werden kann.
Das RBK Lungenzentrum Stuttgart verfügt über ein hochspezialisiertes Weaning-Zentrum. Sowohl regional als auch überregional werden uns langzeitbeatmete Patienten zur Beatmungsentwöhnung zugewiesen. Die Weaning-Therapie am RBK Lungenzentrum ist durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) zertifiziert.
Wir beantworten erste Fragen
Was ist Weaning?
Weaning ist der Fachausdruck für die schrittweise Entwöhnung eines Patienten von der maschinellen Beatmung. Tina Imeri, pflegerische Leiterin des Weaningzentrums im RBK Lungenzentrum Stuttgart, erklärt, was dabei passiert.
Das Prinzip der Entwöhnung ist, dass die Atemmuskulatur behutsam trainiert wird, bis sie allmählich die Atemarbeit wieder selbstständig bewältigt. Dazu wechseln sich Phasen der Spontanatmung mit Phasen der Beatmung ab, in denen sich die Muskulatur vom Training wieder erholen kann. So kann die Atemunterstützung Schritt für Schritt reduziert werden. Die Spontanatemphasen werden kontinuierlich ausgedehnt und immer individuell an die Möglichkeiten des Patienten angepasst. Weaning führt also in Stufen zurück zum selbstständigen Atmen.
Die Beatmungsentwöhnung ist für die Patienten physisch wie psychisch ein sehr anstrengender Prozess. Neben der fürsorglichen Betreuung durch erfahrene Fachkräfte helfen wir ihnen mit verschiedenen therapeutischen Maßnahmen.
Dazu gehören:
- Interventionen und Therapien, die die Spontanatmung erleichtern, z. B. antiobstruktive Therapie bei Patienten mit COPD (Reduktion der Überblähung der Lunge, der Patient ist in der Lage, vollständiger auszuatmen); Inhalationstherapie und tracheales sowie bronchoskopisches Absaugen von Sekret oder Einsatz einer mechanischen Hustenassistenz.
- Atemphysiotherapie: Während der Beatmungsentwöhnung in der Reha ergänzen speziell in der Atemtherapie geschulte Physiotherapeuten das Therapie- und Behandlungsspektrum. Die Experten auf der Weaning-Einheit setzen z. B. sekretmobilisierende Maßnahmen ein, aktivieren das Zwerchfell oder mobilisieren täglich durch passives Bewegen der Extremitäten. Hinzu kommen Training auf dem Fahrradergometer oder reflektorische Atemtherapie.
- Psychologische Unterstützung: In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Psychosomatische Medizin kann die individuell zugeschnittene psychosomatische Mitbehandlung in einem berufsgruppenübergreifenden, interdisziplinären Ansatz erfolgen.
Für das Weaning am RBK Lungenzentrum zuständig
Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin
Robert-Bosch-Krankenhaus · Auerbachstraße 110· 70376 Stuttgart
Telefon 0711 8101-7201 · Telefax 0711 8101-7203
Unsere Spezialisten

Chefarzt
Prof. Dr. med.
Claus Neurohr
- Facharzt für Innere Medizin
- Schwerpunktbezeichnung Pneumologie
- Schwerpunktbezeichnung Kardiologie
- Zusatzbezeichnung Intensivmedizin
- Qualifikationsnachweis Somnologie (DGSM)


Pflegedienstleiter Intensivstation und Weaning RBK Lungenzentrum Stuttgart
Markus Zanzinger


Leitender Oberarzt
Dr. med. Alessandro Ghiani
- Facharzt für Innere Medizin
- Pneumologie
- Palliativmedizin
- Intensivmedizin
- Notfallmedizin


Ärztliche Leiterin Pneumologische Ambulanz
Dr. med. Gabriele Friedl
Fachärztin für Innere Medizin
- Pneumologie
- Notfallmedizin

Oberärztin
Anne Klein
- Fachärztin für Innere Medizin
- Pneumologie
- Palliativmedizin
- Zusatzbezeichnung
- Hygienebeauftragte Ärztin

Oberärztin
Dr. med. Amalia Psoma
- Fachärztin für Innere Medizin
- Pneumologie
- Allergologie
- Schlafmedizin
- Somnologie (DGSM)

Oberärztin
Dr. med. Friederike Ruf
- Fachärztin für Innere Medizin
- Fachärztin für Pneumologie
- Notfallmedizin
- Mitgliedschaften
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
- German Resuscitation Council
- Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin


Funktionsoberärztin
Dr. med. Joanna Paderewska
- Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie

Leiterin des Schlaflabors und Atemzentrums
Dipl. - Psych. Sabine Eller
Somnologie (DGSM)